Bittere Derby-Niederlage
Kaum hatte Schiedsrichter Tim Sönder das heiß ersehnte Aufeinandertreffen der beiden einzigen bayerischen Vertreter in der Dritten Liga angepfiffen, war zu erkennen, dass die Hausherren vor eigenem Publikum Revanche für die Schmach aus dem Hinspiel nehmen wollten. Damals gewannen die Vorstädter gegen den SVW souverän mit 3:0.
Die ersten Minuten zeigten allerdings bereits, dass man es den Rot-Blauen diesmal aber nicht erneut so leicht machen wollte. Und so war vor allem SpVgg-Keeper Korbinian Müller beim ersten dicken Ausrufezeichen der Heimmannschaft sofort gefragt. Wackers Sahr Senesie flankte in den Fünfmeterraum, wo Stürmer Felix Luz die Vorarbeit mit dem Kopf gefährlich abschloss. Müller jedoch lenkte den Ball herausragend mit einer Hand über den Querbalken hinweg (3.). Die Vorstädter wirkten anfangs ein wenig überrascht von den forschen Burghausenern, doch mit einem Distanzschuss von Maximilian Welzmüller kamen sie in diesem Derby an (7.).
Nach knapp 15 Minuten dann ein erster Schock für die Gastgeber. Moritz Moser trat Hachings fallendem Andreas Voglsammer auf den Fuß und knickte dabei selbst um, woraufhin es für ihn nicht mehr weiterging. Trainer Georgi Donkov musste sein ohnehin personell geschwächtes Team nochmals umbauen. Für Moser wechselte er Ronald Schmidt ein.
Unbeeindruckt hiervon setzte Burghausen sein Spiel konsequent fort und hatte dadurch die nächste Gelegenheit auf den Führungstreffer. Sahr Senesie schoss am Ende eines Konters auf das Gehäuse der Spielvereinigung und da Kevin Hingerl den Ball noch abfälschte, landete dieser gefährlich am Außennetz (17.). Weil es mit dem Treffer noch trotz intensiver Bemühungen nicht klappte, legte der SVW nochmals eine Schippe drauf. Nach einem präzisen Pass durch die Gasse direkt in den Lauf von Maxi Thiel konnte dieser nahezu ungehindert allein vor Korbinian Müller abschließen, doch der Torhüter glänzte erneut als Rückhalt für seine Vordermänner.
Nun lief auch bei der Spielvereinigung wieder mehr in der Offensive. Marius Willsch tanzte seinen Gegenspieler im Strafraum aus, legte die Kugel dann flach auf Voglsammer zurück, dessen Abschluss wurde aber abgewehrt. Wenig später versuchte es Willsch selbst mit einem Schuss, den Burghausens Torwart René Vollath nur abklatschen ließ. Dominik Rohracker kam jedoch leider nicht mehr rechtzeitig an den freiliegenden Ball, so dass es beim 0:0 blieb (29.). Dies allerdings nur noch zwei Minuten, denn dann gelang Tobias Schröck ein Sonntagsschuss zu seinem ersten Drittligator. Unhaltbar für Korbinian Müller schlug das Spielgerät im rechten Winkel ein – 0:1.
Durch den Rückstand wackelten die Gäste in der Folgezeit ein wenig und das nutzten die Salzachstädter eiskalt aus, um deren Führung auf 2:0 auszubauen (40.). Wieder war Müller – diesmal bei einem platzierten Kopfball von Luz – zwischen den Pfosten machtlos.
Auf dieser Führung konnte sich Burghausen nach dem Seitenwechsel erst einmal ausruhen und verschanzte sich deshalb anfangs in der eigenen Hälfte. Die beiden Trainer Claus Schromm und Manuel Baum scheinen in der Kabine die richtigen Worte und Mittel gegen den SVW gefunden zu haben, denn Rot-Blau dominierte nun zwischenzeitlich dieses Derby. Die SpVgg kämpfte nun um den Anschlusstreffer: Erst scheiterte Benjamin Kauffmann nach einer Schwabl-Flanke mit einem Kopfball, dann machte er es kurz darauf bei einer Hereingabe von Marius Willsch deutlich besser. Den hohen Ball in den Fünfmeterraum zimmerte Hachings Nummer 10 unter die Latte zum Anschlusstreffer (56.). Und dann wackelte Wackers Führung deutlich, als Yasin Yilmaz direkt nach dem 1:2 den Pfosten traf.
Die Schwarz-Weißen waren jetzt sichtlich geschockt, aber nach dem Aufbäumen fiel der Spielvereinigung plötzlich nicht mehr viel ein. Sowohl Willsch als auch Voglsammer kamen in der Offensive jeweils einen Schritt zu spät. Auf der Gegenseite verpasste Maxi Thiel beim ersten Versuch, den Deckel auf diese Partie zu setzen, aber bei seinem zweiten sehenswerten Schuss zappelte der Ball schließlich im Netz. 1:3 – die Vorentscheidung. Die Möglichkeit auf Ergebniskosmetik ergab sich noch in den Schlussminuten. Tobias Schweinsteiger tanzte den herauseilenden Keeper René Vollath aus, legte zurück auf Voglsammer, aber der setzte den Ball über das Tor (89.).
Nach zwei Aufeinandertreffen in dieser Saison steht es also Unentschieden zwischen den bayerischen Kontrahenten – in der Tabelle stehen die Rot-Blauen (8. Platz) aber noch vor dem SVW (9.). Am kommenden Samstag müssen die Jungs von Claus Schromm und Manuel Baum zum SV Babelsberg 03.