Profis
02.12.12

Last Minute-Ausgleich gegen SVD

Last Minute-Ausgleich gegen SVD

Es herrschten eisige Temperaturen am Freitagabend im Sportpark, wohin sich 1400 Zuschauer auf den Weg gemacht hatten. Dass das Spiel überhaupt stattfinden konnte, war den vielen freiwilligen Helfern zu verdanken, die noch am Vormittag den Rasen tatkräftig vom Schnee befreiten und somit ordentliche Platzverhältnisse für die Begegnung mit dem Tabellenletzten schafften.

Und dieser Tabellenletzte startete vom Anstoßpunkt gleich mit dem ersten Höhepunkt der Partie. Darmstadts Benjamin Baier schickte auf der rechten Außenbahn Danny Latza auf die Reise, dessen Rückpass setzte Preston Zimmerman am Elfmeterpunkt in Szene. Der Stürmer konnte schließlich von dort aus das Spielgerät nach nicht einmal einer Minute völlig ungehindert einnetzen und damit seinen erst zweiten Saisontreffer markieren. Die Rot-Blauen wurden sprichwörtlich eiskalt erwischt, ließen sich jedoch von diesem frühen Rückschlag in der Folgezeit nicht im geringsten beeindrucken.

Im gesamten ersten Durchgang war kaum noch etwas von den Lilien zu sehen, denn die junge Truppe des Trainergespanns Schromm/Baum kämpfte verbissen um den Ausgleichstreffer. Die erste gute Chance hatte Dominik Rohracker nach einer Flanke von Markus Schwabl, doch der Offensivakteur erwischte den Ball nicht perfekt, so dass die Aktion von den Gästen gerade noch geklärt werden konnte. Nur wenige Minuten später erneut Gefahr für das Gehäuse von SV-Keeper Jan Zimmermann: Diesmal bediente Schwabl den quirligen Luka Odak mit einer hohen Hereingabe, welche dieser mit einem Volleyschuss veredelte, aber der Schlussmann der Darmstädter vereitelte gerade noch mit den Fingerspitzen das 1:1. Die Hausherren drängten von Minute zu Minute intensiver auf den Ausgleichtreffer, machten sich allerdings das Leben mit zahlreichen Fehlpässen und Ballverlusten in der Vorwärtsbewegung unnötig schwer. Der Schromm/Baum-Elf gelang es somit in den ersten 45 Minuten nicht mehr, den inzwischen durchaus verdienten Ausgleich zu erzielen.

Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Vorstädter weiter das Tempo und kreierten sich weitere Offensivaktionen. Vor allem Florian Niederlechner stand – beflügelt durch seinen Hattrick im vergangen Heimspiel – immer wieder im Mittelpunkt. Zwischendurch wechselten die beiden Haching-Trainer Voglsammer für Willsch und Drum für Hummels ein, um für frischen Wind in der zweiten Hälfte zu sorgen (55.). In der 66. Minute zog Maximilian Welzmüller aus der Distanz einfach mal ab und sein Schuss streifte nur knapp die Latte. Das 1:1 lag jetzt förmlich in der Luft und so kam es dann auch wenig später. Niederlechner tankte sich in den Strafraum durch und wurde dort von einem Gegenspieler mit dem hohen Bein am Kopf getroffen, so dass Schiedsrichter Tim Sönder auf Strafstoß entschied. Diesen führte Niederlechner mit großem Selbstbewusstsein selbst aus und verwandelte souverän. Allerdings hielt dieses 1:1 nur zwei Minuten, denn im darauffolgenden Gegenzug nahm Preston Zimmerman eine Flanke von Kacper Tatara direkt aus der Luft und verwandelte unhaltbar für Torhüter Stefan Riederer zum 1:2 (78.)

Jetzt gewann diese Aufeinandertreffen zunehmen an Brisanz und Hektik, da die SpVgg sich auch diesmal nicht geschlagen geben wollte und abermals für den Ausgleich alles nach vorne warf, aber die Darmstädter unbedingt mit allen Mitteln den ersten Auswärtssieg verteidigen wollten. So warf Gäste-Coach Jürgen Seeberger absichtlich einen zweiten Ball auf das Spielfeld, um einen schnellen Einwurf der Hachinger zu unterbinden. Daraufhin wurde er vom Unparteiischen vollkommen regelkonform auf die Tribüne verbannt. Von all diesem Drumherum ließ sich die junge Hachinger Truppe jedoch nicht beirren und machte den Darmstädtern auch in der Schlussphase weiter ordentlich Druck. Diesem mussten die Gäste in der 94 und letzten Minute der Partie dann doch noch nachgeben. Voglsammer bekam auf der linken Seite im Strafraum die runde Kugel auf den Fuß und legte quer auf Niederlechner, der abgezockt zum 2:2 verwandelte – der Wahnsinn an diesem Abend war perfekt.

Weil der Karlsruher SC am Samstag gegen den FC Heidenheim deutlich mit 5:2 gewann, rutscht die SpVgg Unterhaching auf den fünften Tabellenrang ab, bleibt jedoch der Spitzengruppe weiterhin ganz dicht auf den Fersen und ist dem Saisonziel Klassenerhalt damit jetzt ganz nah. Am kommenden Samstag treten die Spieler die lange Reise in den Norden des Landes an, denn das Auswärtsspiel beim FC Hansa Rostock steht auf dem Plan.