Gerd Schädlich (Trainer Chemnitzer FC):

Für die Zuschauer war es sicher ein sehr interessantes Spiel – für die Trainer – oder zumindest für mich – eher weniger. Ich denke, wir sind gut ins Spiel gekommen, aber diese 1:0-Führung hat uns keine Sicherheit gebracht, sondern wir haben stattdessen in der Vorwärtsbewegung viele Fehler gemacht und viele Ballverluste gehabt. Die Defensive war nicht so stabil, wie ich mir das wünsche und deshalb sind wir zur Halbzeit bereits 1:3 hinten gelegen. Wir hatten zwar auch in der ersten Halbzeit schon gute Chancen, aber waren im Abschluss nicht so konsequent wie die Unterhachinger. In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft eine gute Reaktion gezeigt. Wir waren präsenter, haben dann verdient den Ausgleich gemacht, aber wie wir diesen dann wieder hergeben, ist einer sehr naiven Spielweise von uns zu verschulden. Es hätte heute vielleicht auch 5:5 ausgehen können, da wir hinten raus auch noch zwei große Chancen zum Ausgleich hatten. Letztendlich haben wir auswärts drei Tore gemacht, aber dafür defensiv sehr fehlerhaft agiert und eine sehr hohe individuelle Fehlerquote gehabt.

Manuel Baum (Team-Chef SpVgg Unterhaching):

Das ist für uns Trainer an der Seitenlinie natürlich ein sehr intensives Spiel gewesen. Ich denke, wir sind verdient mit dieser Führung in die Halbzeitpause gegangen, haben aber auch im ersten Durchgang in der ein oder anderen Situation bereits gesehen, dass wir recht passiv in den Zweikämpfen waren. Die Chemnitzer hatten die ein oder andere Möglichkeit, bei der sie allerdings nicht zum Abschluss gekommen sind und in der zweiten Hälfte ist es dann noch schlimmer geworden. Da haben wir uns nach hinten reinfallen lassen und haben mehr oder weniger nur noch einen Begleitschutz gemacht. Daraufhin haben wir auch noch zwei Gegentore bekommen, die wirklich schon abzusehen waren. Über einen super Konter von Yasin Yilmaz und Stephan Thee haben wir allerdings dann das 4:3 geschossen, aber ich denke, durch die zwei Aluminiumtreffer der Gäste hätte dieses Spiel eigentlich keinen Sieger verdient gehabt – ein Unentschieden wäre okay gewesen. Nichts desto trotz muss ich nach diesem letzten Spiel der Hinrunde ein riesen Kompliment an unsere Mannschaft machen, so wie diese Jungs in der Vorbereitung und der Vorrunde gearbeitet haben. Es hätte kein Mensch damit gerechnet, dass wir zu diesem Zeitpunkt 35 Punkte haben und da sind wir natürlich überglücklich, auch wenn uns dieses heutige Spiel gezeigt hat, dass wir trotzdem noch viel zu arbeiten haben. Man darf aber auch nicht vergessen, dass die Chemnitzer einen guten Fußball spielen – ein großes Kompliment an die Chemnitzer, die eine super Qualität in der Offensive haben.

Florian Niederlechner (Stürmer SpVgg Unterhaching; lupenreiner Hattrick in der ersten Halbzeit):

Es war ein äußerst hart umkämpfter Sieg und er war sehr wichtig für uns. Den Dreier müssen wir ins kommende Spiel mitnehmen und gegen Darmstadt im Sportpark nochmal nachlegen. Von meinen drei Toren habe ich die zwei herausgespielten Treffer natürlich Dominik Rohracker zu verdanken, weil er mir sehr gut aufgelegt hat. Ohne die gesamte Mannschaft geht es nicht und heute war eben ich mal der Glückliche, der einnetzen durfte.

Stefan Riederer (Torhüter und Kapitän SpVgg Unterhaching):

Wir haben es in der ersten Halbzeit richtig gut gemacht und sind verdient mit 3:1 in Führung gewesen. Auch nach dem frühen Rückstand hatten wir uns nicht unterkriegen lassen. Im zweiten Durchgang haben wir das Spiel ein wenig schleifen lassen, so dass Chemnitz wieder zu Chancen gekommen ist und am Ende war es sicher auch etwas glücklich mit dem Lattentreffer der Chemnitzer. Im Großen und Ganzen war es vor allem spannend für die Zuschauer und ein wichtiger Dreier für uns.

Dominik Rohracker (Offensivspieler SpVgg Unterhaching):

Es war eine sehr starke erste Halbzeit, in der wir sehr effektiv waren: drei Chancen – drei Tore. Die zweite Halbzeit war schwach von uns. Da haben wir uns zu weit nach hinten drängen lassen, obwohl es dafür keinen Grund gab, weil wir mit zwei Toren vorne gelegen sind. Dies haben die Trainer absolut zurecht kritisiert und das gilt es schon im nächsten Spiel gegen Darmstadt zu verbessern. Zum Glück haben wir heute noch gewonnen.

Stephan Thee (Mittelfeldspieler SpVgg Unterhaching; Torschütze zum 4:3):

Wir haben uns dieses Spiel selber schwer gemacht. Wir lagen zur Halbzeit 3:1 vorne und da darf man eigentlich niemals 3:3 spielen, aber das hatten wir jetzt auch schon gegen Bielefeld und Dortmund. Wir machen es uns einfach immer selbst schwer und hatten ein bisschen Glück. Ich denke, das Tor von mir war dann letztendlich der Schlüssel, da war’s dann vorbei, da hat die Mannschaft endlich wieder an sich geglaubt und dann haben wir das Spiel einfach irgendwie über die Zeit gebracht. Wichtig war jetzt einfach wieder der Sieg, weil wir widerlegt haben, dass wir einen schlechten Lauf haben, was uns zuletzt nachgesagt wurde.