„Es geht wieder was“
Haching befindet sich aktuell auf Rang zehn mit neun Zählern Abstand zum 18. Tabellenplatz und könnte sich mit einem Sieg an der VfB-Reserve vorbei und damit auf Rang neun schieben. „Wir wollen jetzt dranbleiben“, sagt der Coach. „Dazu ist aber immer wieder die Bereitschaft gefordert, alles abzurufen, dann haben wir die Qualität, um zu gewinnen.“
Damit würde auch das Saisonziel des Trainers in erreichbare Nähe rücken. Klaus Augenthaler hatte erst letzte Woche nochmals betont, dass er von Beginn an einen einstelligen Platz angestrebt habe. Die Tabellenregion im Mittelfeld der Liga ist den Rot-Blauen sowieso ganz recht, auch wenn sie sich im Normalfall keiner wünscht. Viel lieber kämpft man um einen der ersten Ränge. „Nach dieser bisher so hügeligen Saison stehe ich aber gerne im Niemandsland“, sagt der Trainer.
Mit der Leistung gegen Bremen II war der 53-Jährige indes nur teilweise einverstanden. Das, was seine Elf nach dem 2:0 zeigte, fand Augenthaler direkt nach dem Spiel ungenügend. Einige Tage später ist er etwas milder gestimmt. „Ich hätte mir eben gewünscht, dass wir in der 2. Halbzeit mehr Tore schießen. Aber man muss auch sagen, dass wir fast nichts zugelassen haben.“ Der Trainer erwartet, dass aus eigenem Ballbesitz mehr herausspringt, seine Mannschaft effektiver spielt. „Wir lassen zu viele Möglichkeiten im Sande verlaufen“, sagt er.
Zwei Chancen initiiert hatte Robert Zillner letzten Samstag, es fielen dadurch die entscheidenden Treffer. Gegen den VfB II steht der 25-Jährige nun vor seinem 100. Punktspiel für Haching, allzu viele werden nicht mehr hinzukommen. „Die Chance geht gegen Null, dass ich hier bleibe. In naher Zukunft wird es eine Entscheidung geben. Ich hoffe, es geht nächste Woche über die Bühne. Es fällt mir einerseits schwer zu gehen, weil ich lange hier gewesen bin, andererseits ist es nach der Entwicklung logisch, dass ich einen anderen Weg suche. Ich hoffe aber, dass es bei der SpVgg möglichst gut weitergeht“, sagt Zillner.
Der Mittelfeldspieler möchte sich zuvor aber positiv verabschieden aus der Saison, so wie die ganze Mannschaft. Die Spielzeit sei außerdem noch lange nicht erledigt. „Verlieren wir jetzt zweimal, hängen wir wieder unten drin. Deshalb ist die Motivation immer groß. Außerdem haben wir mehr Selbstvertrauen nach den letzten Spielen, weil wir sehen, es geht wieder was“, so Zillner. Drei Partien in Folge ohne Niederlage sind der Beleg dafür.
Von den Schwaben ist nun aber mehr Gegenwehr zu erwarten als von Bremen II. „Ich schätze sie stärker ein“, sagt Zillner und sein Trainer pflichtet ihm da bei. Die Elf von Jürgen Seeberger ist die derzeit beste Zweitvertretung des Landes. Dennoch sagt Augenthaler: „Wenn wir konzentriert und aggressiv spielen, können wir gewinnen.“ Personell hat sich derweil einiges entspannt. Andreas Brysch, Gardar Gunnlaugsson, Mijo Tunjic und sogar Thorsten Schulz waren zu Wochenanfang wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen.
Brysch ist jedoch erkrankt. Fraglich ist der Einsatz von Kapitän Torben Hoffmann, der wegen Knieproblemen gegen Bremen II ausgewechselt werden musste. Definitiv nicht zur Verfügung stehen Reservetorhüter Maxi Birner (Knieverletzung), Mittelfeldspieler Daniel Pedro Minorelli (Aufbautraining) und auch Offensivmann Marcel Avdic, der sich im Training eine Bänderverletzung im Sprunggelenk zugezogen hat. „Ich tendiere dazu, nicht zu viel zu wechseln“, sagt der Coach. Das deutet auf eine erneute Bewährungschance für die Jungen hin.