In Thüringen waren die Rot-Blauen nahezu über die gesamte Spieldauer unterlegen, hatten kaum eine gefährliche Offensivaktion und ließen sich in der Defensive von Rot-Weiß beeindrucken. Auch am Montag monierte dies der Coach noch einmal und nahm eigentlich nur einen Spieler etwas heraus. Valionis Kadrijaj habe zumindest seinem Gegenspieler auch einmal wehgetan und immerhin zwei Chancen gehabt. Der 18-jährige Stürmer dürfte auch bei den kleinen Bayern wieder zum Zuge kommen. Vielleicht erhält er Unterstützung von Marc Nygaard, doch dessen Fitnesszustand wird erst kurzfristig abschließend beurteilt. Ansonsten wird der Kader keine Änderungen aufweisen.

Es geht für beide Teams erneut um viel. Bayern II sucht verzweifelt Anschluss an die Nichtabstiegsränge und nur ein Sieg würde ihnen weiterhelfen. Haching, zurzeit Zwölfter, muss wie zuletzt schon aufpassen, nicht in den Abstiegssog hineinzugeraten. Augenthaler findet, die Elf von Hermann Gerland habe den weit größeren Druck und dass dies ein Vorteil für die SpVgg sein könne. „Wenn wir aber so auftreten wie in Erfurt, werden wir auch gegen Bayern keine Punkte holen, das habe ich der Mannschaft bereits deutlich gemacht.“ Die Zweitvertretung des deutschen Rekordmeisters hat als Tabellen-Schlusslicht aktuell sieben Zähler Rückstand zum rettenden Ufer und zwei Partien in der Hinterhand.

Bei den Rot-Blauen wird hingegen eine Diskrepanz sichtbar, die wohl kaum zu erklären ist. Auswärts hat die Augenthaler-Elf die meisten Gegentreffer der gesamten Liga kassiert, in den Heimspielen stellt sie aber neben Eintracht Braunschweig die beste Defensive. Deshalb bezeichnet der Trainer sein Team wohl auch als „Wundertüte“, bei der man nie genau weiß, was herauskommt. Wenn der Weltmeister von 1990 morgen gegen den Verein antritt, der seine Fußball-Karriere geprägt hat und dem er sicher viel zu verdanken hat, dann ist der 53-Jährige selbst gespannt. „Es wird klare Abweisungen geben, mal sehen was die Mannschaft davon umsetzt.“ Sollte Haching die Vorgaben beherzigen, könnte der Abstand zum Tabellenkeller auf neun Punkte ausgebaut werden.