Wahnsinnsleistung wird nicht belohnt
Dabei waren die Hachinger vom Anpfiff weg das offensivfreudigere Team. Nach einer knappen Viertelstunde tauchte Thomas Steinherr nach einem perfekten getimten Steilpass plötzlich alleine vor dem Gehäuse der Mainzer auf, scheiterte jedoch letztlich am stark reagierenden FSV-Schlussmann Jonas Lössl. Nur zwei Zeigerumdrehungen später legte der Wirbelwind im Strafraum quer auf den mitgelaufenen Stephan Hain, allerdings spritzte im letzten Moment noch ein Abwehrspieler dazwischen und verhinderte damit den Abschluss. In der 22. Minute nutzten die Gäste ihre erste nennenswerte Chance eiskalt aus. Jhon Cordoba erlief sich einen Steilpass und versenkte das Leder aus knapp 14 Metern unhaltbar für Stefan Marinovic im Kasten.
Unbeirrt von diesem Rückstand suchte die Mannschaft von Chef-Trainer Claus Schromm weiter den Weg nach vorne und wurde rund zehn Minuten später dafür belohnt. Maximilian Bauer legte auf der rechten quer auf Stephan Hain, der legte sich das Spielgerät einmal zurecht und knallte es anschließend aus spitzem Winkel durch die Beine von Jonas Lössl in die Maschen. Wiederrum nur fünf Minuten später hätten die Rot-Blauen dann sogar in Führung gehen müssen. Stephan Hain tanzte im Strafraum drei Gegenspieler aus, spielte nochmal ab auf Thomas Steinherr, jedoch wurde dessen Schuss noch von der Linie gekratzt. Anschließend tat sich nicht mehr allzu viel und die beiden Teams gingen mit diesem Remis in die Halbzeitpause.
Auch nach dem Seitenwechsel erspielten sich die Vorstädter Torchance um Torchance, allerdings haperte es zumeist am Abschluss oder dem finalen Pass. In der 64. Minute stellten die Mainzer dann abermals ihre Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor unter Beweis. Fabian Frei legte sich die Kugel rund 20 Meter vor dem Tor zurecht und schlenzte den Ball ins rechte Eck. Auch nach dem erneuten Rückschlag ließen sich die Hachinger nicht unterkriegen und probierten weiterhin alles. Zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit konterten die Nullfünfer und machten durch Yunus Malli den Treffer zum 3:1 und damit vermeintlich alles klar.
Jedoch gelang Stephan Hain postwendend in der gleichen Spielminute mit einem wuchtigen Distanzschuss von der Strafraumgrenze nochmal der Anschlusstreffer. Daraufhin warfen die Rot-Blauen natürlich nochmal alles nach vorne. Auch Stefan Marinovic sortierte sich bei einem Eckball im gegnerischen Strafraum ein. Der Schlussmann stieg am höchsten, verlängerte das Leder mit dem Kopf auf Vitalij Lux und der knallte das Leder volley ins Tor. Der Jubel im Alpenbauer Sportpark kannte danach keine Grenzen mehr und plötzlich lagen sich fast alle der 7000 anwesenden Zuschauern in den Armen.
Der Schiedsrichter beendete direkt danach die Partie und es ging in die Verlängerung, in der sich jedoch nicht allzu viel tat und die Entscheidung deshalb vom Elfmeterpunkt fallen musste. Gleich zu Beginn scheiterten Dominik Stahl und Stephan Hain. Die Mainzer präsentierten sich als sehr präzise Elfmeterschützen und sicherten sich dadurch den Einzug in die nächste Pokalrunde. Dennoch waren die Fans und Zuschauer stolz auf das Team und verabschiedeten sie mit Standing Ovations.