Die Enttäuschung saß tief, dennoch kam Trainer Andreas Haidl schnell zu einer realistischen, aber auch etwas desillusionierenden Einschätzung: „Man muss sagen, der Sieg für Regensburg war verdient.“ 0:2 hat die Unterhachinger U15 in Landshut das Finale um die Bayerische Meisterschaft und den Aufstieg in die Regionalliga gegen den SSV Jahn verloren, dabei hatte seine Mannschaft zwanzig Minuten lang die klarere Spielanlage gezeigt, den Gegner im Griff gehabt. Zwei gute Möglichkeiten hatten die Hachinger, die von einem Großteil der Jugendabteilung nach Landshut begleitet und angefeuert worden waren, auf ein positives Ende ihrer Mission Aufstieg hoffen lassen, nach 25 Minuten aber wendete sich das Blatt: Einen Regensburger Konter schloss der überragende Jahn-Stürmer Tom Scheuchenpflug eiskalt ab, die Hachinger Zuversicht war geschwunden.

„Von da an haben wir den Zugriff verloren, haben die entscheidenden Zweikämpfe verloren, die zweiten Bälle nicht mehr bekommen. Wir haben den Rückstand einfach nicht wegstecken können“, bedauerte Haidl. Noch vor dem Seitenwechsel hätte nun der Jahn sogar höher führen können, eine große Chance wurde versiebt, einmal rettete die Latte für Hachings Schlussmann Nico Mantl. „Bei uns herrschte plötzlich große Verunsicherung“, so der Trainer.

Zumal der Versuch, nach Wiederbeginn das Blatt noch mal zu wenden, schnell durch den zweiten Regensburger Treffer zunichte gemacht wurde. Haidl wechselte offensiv, brachte mit Julian Höllen und Julian Othmer zwei frische Angreifer, die zumindest ein bisschen Schwung brachten, klare Torchancen aber wurden nicht mehr herausgespielt, meist wurden lange Bälle oder hohe Flanken in den Strafraum geschlagen, die zur sicheren Beute des Regensburger Torhüters Julio Peutler wurden. „Man muss auch ehrlich zugeben, dass wir zu wenige Spieler hatten, die den Unterschied ausmachen können“, analysierte Haidl, der nun vor der schwierigen Aufgabe steht, die Jungs für die restlichen Aufgaben der Saison aufzubauen. „Die Stimmung ist jetzt natürlich entsprechend“, meinte er, „trotzdem wollen wir jetzt das Kapitel mit Anstand abschließen.“

Am Freitag (18 Uhr) kommt die U14 des FC Bayern zum Spitzenspiel der Bayernliga Süd nach Unterhaching, am Sonntag geht es zum Bezirksfinale des Bau-Pokals nach Eichenried, wo im Halbfinale um 13 Uhr die U15 des TSV 1860 München wartet. Schafft es die Mannschaft, die tiefe Enttäuschung in Trotz zu verwandeln, wäre das Landesfinale im Bau-Pokal noch ein schöner Trost für die geschundenen Seelen, ehe es dann in die Sommerpause geht.

Für Haidl endet dann das Kapitel Unterhaching, er wechselt zum FC Augsburg. Zu gerne hätte er seinem alten Verein zum Abschied den Aufstieg geschenkt, „mir tut es vor allem leid für den 2001er-Jahrgang, der hätte eine reelle Chance gehabt, die Regionalliga zu halten.“ Daniel Wimmer, der neue Leiter des Hachinger Nachwuchs-Leistungszentrums, aber kann sich trotz der Enttäuschung auch mit der Bayernliga anfreunden: „Mit 1860 und Ingolstadt wird das eine richtig gute Liga, vielleicht ist es für die spielerische Entwicklung der Jungs sogar besser.“ Marc Unterberger, der die neue U15 trainieren wird, wäre dennoch lieber in der Regionalliga angetreten. Es hat nicht sollen sein.