Die Erleichterung ist groß: „Es ist für die Jungs, aber auch für mich ein tolles Gefühl, nach den schweren letzten Wochen wieder einmal gewonnen zu haben“, freute sich Trainer Florian Heller nach dem überraschenden 3:2-Erfolg der Hachinger U17 gegen die SpVgg Greuther Fürth, dem zweiten Saisonsieg nach dem Aufstieg in die Bundesliga. Der erste liegt fast vier Monate zurück, am zweiten Spieltag Mitte August wurde der 1. FC Saarbrücken 2:0 besiegt. Danach folgten bittere Pleiten, trotz meist spielerisch sehr ansprechender Auftritte reichte es nur noch zu Achtungserfolgen, wie zuletzt beim TSV 1860 oder bei den Bayern, als man jeweils ein respektables 2:2 erreichte. Das schien auch das Ergebnis gegen den Tabellendritten aus Fürth zu werden, ehe Tim Schels nur zwei Minuten nach dem bitteren Ausgleich doch noch den Siegtreffer für Haching erzielte.

„Das ist die Mentalität meiner Mannschaft“, freute sich Heller, „schon gegen die Bayern und gegen 1860 sind wir zurückgekommen.“ Jetzt sogar zweimal. Denn Fürth war durch Dominik Sollfrank schon nach 15 Minuten in Führung gegangen, es schien wie so oft zu laufen. Doch nur fünf Minuten später traf Orestis Kiomourtzoglou zum Ausgleich und Tobias Stossberger (25.) sogar zur Führung. Die hielt dann bis in die Endphase der Partie, ehe wiederum Sollfrank vier Minuten vor dem Schlusspfiff die Träume der Hachinger vom zweiten Saisonsieg schon zerstört zu haben schien. Doch auch diesen Rückschlag steckte die Truppe von Florian Heller sofort weg. Und wurde belohnt: Nach einem Freistoß von Slavko Stanojevic war Kapitän Schels zur Stelle und sorgte für unfassbaren Jubel auf dem Kunstrasen im Alpenbauer-Sportpark. „Das hat sich die Mannschaft verdient, dank ihrer Einstellung und Moral“, lobte Heller.

Zum Abschluss des Jahres kommt am nächsten Sonntag der 1. FC Kaiserslautern nach Unterhaching. Die nächsten drei Punkte? „Genau das ist die Gefahr“, sagt Heller. „Wir dürfen jetzt bloß nicht nachlassen, nicht glauben, dass dieses Spiel nun ein Selbstläufer wird. Wir müssen hart weiter an uns arbeiten, an unserem Matchplan festhalten und noch einmal alles geben.“ Dann könnte man wieder mit zarten Hoffnungen auf den Klassenerhalt in die Winterpause gehen. „Die Tabelle“, so Heller, „hat mich nie interessiert. Dass wir mit zwei Siegen nicht oben stehen, ist eh klar. Da können wir am vorletzten Spieltag draufschauen.“ Und wenn die Mannschaft weiter diese Einstellung und Moral wie gegen Fürth zeigt, dann muss das nicht zwingend ein deprimierender Anblick sein.

Die U16, die jüngeren B-Junioren der Hachinger, gewann unterdessen einen Test gegen den FC Königsbrunn mit 4:1. „Wir haben noch mal ein neues System ausprobiert, das hat insgesamt gut geklappt bis auf wenige Ausnahmen, weil die Automatismen noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen waren“, analysierte Trainer Christian Wörns. Das aber sei normal, meinte der Ex-Nationalspieler, der dann in der zweiten Hälfte auf das gewohnte System umstellte, in dem sich die Spieler „sichtlich wohler gefühlt“ hätten. „Insgesamt haben wir gut gespielt, allerdings vor allem nach dem Wechsel zu viele klare Torchancen vergeben. Deshalb ist das Ergebnis sehr schmeichelhaft für Königsbrunn.“