Hachings Koch ist Deutscher Meister
Es gab keine Jubelstürme. Die Freude war verhalten, „aber innerlich umso tiefer“, sagt Sebastian Koch. Mit drei Siegen gegen Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin hat die bayerische U18-Auswahl das DFB-Sichtungsturnier in Duisburg gewonnen, darf sich nun Deutscher Meister nennen. Einziger Wermutstropfen war, dass am Ende der Titel kampflos vergeben wurde, weil das letzte und entscheidende Spiel gegen Baden-Württemberg dem schlechten Wetter zum Opfer gefallen war. „Wir hätten das auch gewonnen“, ist Koch überzeugt, „wir waren voll motiviert, sind bei diesem Turnier als echte Einheit aufgetreten und hatten den Sieg schließlich auch verdient.“
Sebastian Koch, der bei der SpVgg Unterhaching in der U19 spielt, war in allen drei Partien zum Einsatz gekommen, im ersten und dritten von Beginn an, im zweiten wurde er nach der Pause eingewechselt. Und er hatte ein „super Gefühl“: „Diese Woche in Duisburg hat mir gut getan, ich habe viele positive Erfahrungen gesammelt, mitgenommen und gemerkt, dass ich mit den besten Talenten durchaus mithalten kann“, erzählte der 18-Jährige nach seiner Rückkehr nicht ohne Stolz.
Im hochkarätigen bayerischen Kader, den die Trainer Robert Heringlehner und Bruno Matijevic vor allem mit Talenten der Münchner Löwen, des 1. FC Nürnberg, der SpVgg Greuther Fürth und des FC Bayern bestückt hatten, konnte sich Koch gut behaupten und durfte vor dem fachkundigen Publikum in Duisburg zeigen, dass auch im Nachwuchsleistungszentrum der SpVgg Unterhaching richtig gut ausgebildet wird. Koch, der in Großhadern lebt, war in der C-Jugend vom FC Bayern gekommen, ist im Sommer mit der U17 in die Bundesliga aufgestiegen und will das mit der U19 möglichst wiederholen. „In Unterhaching durfte ich schon als noch sehr junger Spieler bei den Profis mittrainieren, das hat mich in der Entwicklung ein großes Stück weitergebracht“, nun, sagt er, sei sein Ziel der Profifußball: „Natürlich will ich in die Bundesliga. Haching ist da ein sehr gutes Sprungbrett.“
Aber nicht allein darauf baut er seine Zukunft: Bei BMW absolviert Koch eine „duale Ausbildung“, die nach zweieinhalb Jahren zum Fachabitur führen soll. „Das zu schaffen, ist mir sehr wichtig“, sagt Koch. Und investiert viel dafür: Morgens steht er schon um fünf auf, um halb sieben beginnt die Arbeit bei BMW, nach Dienstschluss geht es ins Training nach Unterhaching. „Vor neun, halb zehn bin ich selten zu Hause, dann muss ich noch lernen, für die Berufsoberschule. Freizeit bleibt mir da natürlich kaum.“
So viel Fleiß wird belohnt, nun darf sich Sebastian Koch sogar Deutscher Meister nennen. Ein toller Erfolg, aber nur ein kleiner Schritt auf dem langen Weg zum Profifußball. Sebastian Koch will ihn konsequent weitergehen.