U17: Immerhin steht die Null
Als Profi hat Florian Heller schon so manchen Abstiegskampf erfolgreich bestanden, er weiß, wie wichtig auch mal ein einzelner Punkt sein kann. Natürlich wollte er mit der U17 der SpVgg Unterhaching am liebsten zwei Siege holen aus den letzten beiden Spielen in Ulm und nun gegen den 1. FC Nürnberg, zwei direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Statt sechs Zählern wurden es zwei, doch nach dem 0:0 gegen den Club sagte Heller: „Am Ende des Tages muss man damit zufrieden sein.“ Und diese Auffassung teilte er schließlich mit seinem Nürnberger Kollegen Michael Wimmer. Auch der bedauerte zwar, dass man sich für den Aufwand nicht mit drei Punkten belohnt habe, fand aber: „Auf diesem Auftritt lässt sich aufbauen.“
In einer Liga wie dieser ist die Konkurrenz groß, es gibt die Überflieger wie den FC Bayern, die TSG Hoffenheim, den VfB Stuttgart, die Jahr für Jahr ein gewichtiges Wort mitsprechen im Kampf um Meisterschaft und Endrunden-Qualifikation. Aber es gibt auch die Mannschaften, die sich in der Grauzone bewegen zwischen Bundesliga und Oberliga. „Wir wissen schon, wo wir herkommen“, sagt Heller. Als Aufsteiger steht man in dieser Eliteklasse Woche für Woche vor einer großen Herausforderung, auch gegen die Teams, die man auf Augenhöhe wähnt, muss jeder Sieg, jeder Punkt hart erkämpft werden. Hellers Truppe hat nun gegen alle drei Mannschaften, die derzeit auf den Abstiegsplätzen stehen, gespielt. Und fünf von neun möglichen Punkten geholt. Keine überragende, aber eine Bilanz, die sich sehen lassen kann.
„Auch gegen diese Mannschaften ist es alles andere als einfach“, hat Heller erkannt. Wobei ihn das Unentschieden in Ulm zufriedener stellte als nun der Punkt gegen Nürnberg. „In Ulm hat mir die Art und Weise gefallen, wie wir aufgetreten sind. Da hätten wir auch einen Sieg verdient gehabt.“ Gegen Nürnberg sei das nicht so zu seiner Zufriedenheit gelaufen, „das Spiel hätten wir gewinnen, aber genauso gut verlieren können“, so seine Analyse. Vor allem die erste Halbzeit hat ihm nicht gefallen, „in der zweiten haben wir uns dann ins Spiel reingearbeitet, hatten auch unsere Möglichkeiten.“ Die Nürnberger aber genauso, deren Trainer Wimmer monierte: „Uns fehlte vorne die Überzeugung.“ Für Heller war schließlich das Positivste, „dass wir hinten die Null gehalten haben.“ Das kann entscheidend sein im Abstiegskampf, der die Hachinger wohl bis zum Saisonende begleiten wird. Und da ist jeder Punkt wichtig, jeder einzelne.
Zuversicht gibt Heller die Entwicklung der Mannschaft, „ob Nummer eins oder Nummer 23, alle sind mit großem Elan, mit viel Spaß im Training, alle ziehen voll mit.“ Das ist Heller wichtig gewesen, als er die Alleinverantwortung für die Mannschaft übernommen hat: „Ich habe deutlich gemacht, dass wir es nur schaffen, wenn wir als Mannschaft auftreten. Und da gehören alle dazu.“ Das, so sein Eindruck, sei angekommen bei den Jungs.
Die stehen nun am Samstag vor einer „Riesenherausforderung“. Es geht nach Aschheim, zum FC Bayern, zu der Mannschaft, die mit sechs Punkten Vorsprung die Tabelle anführt, ungeschlagen ist und nur ein einziges Spiel nicht gewonnen hat. Eigentlich eine unlösbare Aufgabe. So etwas aber gibt es für Heller nicht: „Auch wir haben richtig gute Fußballer, nicht nur die Bayern. Und mit etwas Matchglück ist selbst für Außenseiter etwas möglich.“ Auch das hat Heller erfahren, in seiner langen Profikarriere.