Hellers Debüt mit kleinem Makel
Es war das Debüt für Florian Heller. Und der neu installierte Cheftrainer der Hachinger U17 war nicht unzufrieden. „Zumindest mit der Art und Weise, wie wir aufgetreten sind.“ Was ihn störte, war das Ergebnis: 1:1 beim SSV Ulm, einem der Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt in der Bundesliga der B-Junioren. „Das war zu wenig, wir hatten ja sieben, acht, neun richtig gute Chancen und brauchen dann einen Foulelfmeter, um wenigsten noch einen Punkt zu retten. Das ist nicht zufriedenstellend.“
Aber es ist eine Basis, eine Basis für die weitere Arbeit, die nun vor der U17 und vor Florian Heller liegt. Der Ex-Profi des FSV Mainz 05 ist seit letzter Woche allein verantwortlich, Francisco Copado will sich auf seine Arbeit als Co-Trainer von Christian Ziege bei den Profis konzentrieren. „Für mich ist das eine Riesenherausforderung, dass man als junger Trainer so eine Aufgabe bekommt, ist ja nicht alltäglich“, sagt Heller. Natürlich hätte er auch als Co mit vollem Engagement weiter an der Entwicklung der Spieler gearbeitet, nun aber will er das große Vertrauen, das der Verein in ihn setzt, auch rechtfertigen.
Und da gibt es viel zu tun. Natürlich wird er jetzt nicht alles ändern, alles, was bisher im Training und in der Spielvorbereitung gemacht wurde, war ja auch in seinem Sinne gewesen. Nach der Entwicklung der letzten Wochen aber, die in er 2:8-Niederlage gegen Freiburg gipfelte, gilt es, verlorenes Selbstvertrauen zurück zu gewinnen: „Für uns ist wichtig, als Kollektiv zu funktionieren. Wir müssen den Nachteil an individueller Klasse als Mannschaft auffangen, dann können wir auch in dieser Liga bestehen.“
Der Punkt in Ulm war ein erster Schritt, damit liegt die Mannschaft derzeit auf einem Nichtabstiegsplatz, einen Zähler vor dem 1. FC Nürnberg, dem Gegner am kommenden Sonntag (13 Uhr, Grünauer Allee). „An diesen Teams müssen wir uns messen“, fordert Heller, „nicht am FC Bayern.“ In der unteren Tabellenhälfte sieht er mehrere Konkurrenten „mit uns auf Augenhöhe, wenn wir gegen die bestehen, haben wir durchaus die Chance, die Liga zu halten. Wir müssen nun in erster Linie den Glauben an uns wiederfinden.“
Genau in diesem Punkt sah Heller bei seinem Debüt als Chef noch Defizite, trauerte den „zwei verlorenen Punkten“ nach, auch wenn er prinzipiell schon findet, dass ein Zähler auswärts okay ist, „dieser war sogar eminent wichtig.“ Orestis Kiomourtzoglou war es, der mit dem verwandelten Foulelfmeter in der 68. Spielminute wenigstens den Teilerfolg rettete. „Wir werden jetzt das Spiel aufarbeiten und abhaken und uns dann ganz auf Nürnberg konzentrieren“, so der Aufgabenkatalog für Heller in den nächsten Tagen. Als Profi hat er bewiesen, dass er kämpfen und mit Rückschlägen umgehen kann. Das will er jetzt auch seiner Mannschaft vermitteln. Um dann in seinem zweiten Spiel als Chef zumindest weiter ungeschlagen zu bleiben.