Im Interview: Claus Schromm
Claus Schromm, vom Trainer sind Sie in der Winterpause zum Sportdirektor der SpVgg Unterhaching geworden, ist das nicht eine große Umstellung?
In den ersten Wochen bin ich zunächst damit beschäftigt, mir ein Bild zu machen über die Aufgaben der Geschäftsstelle, intensive Gespräche zu führen mit den Mitarbeitern und den Ist-Zustand zu eruieren. Dann gilt es die Arbeitsabläufe und Kompetenzen möglichst zu optimieren und klare Strukturen in enger Zusammenarbeit mit den Kollegen zu erarbeiten. Meine rechte Hand dabei wird Hans Reitinger sein. Das ist erst einmal der Einstieg. Meine Hauptaufgabe wird jedoch sein, das sportliche Tagesgeschäft mit zu bestreiten.
Werden Sie künftig vor allem auch mit Kaderplanung und Sichtung potenzieller Neuzugänge befasst sein?
Talentsichtung ist ja für mich keine neue Tätigkeit, das habe ich bisher auch schon gemacht. Diese Aufgabe lastet auf allen Schultern, jeder unserer Trainer und Sportkoordinatoren ist auch gleichzeitig Scout. Unseren Präsidenten nicht zu vergessen – Manfred Schwabl ist sogar unser wichtigster Talentscout. Er sieht sich viele Regionalliga- und auch Jugend-Spiele an, kennt die meisten Talente in der Region und darüber hinaus. Natürlich werde ich mich dieser Aufgabe nun auch im Rahmen meiner Tätigkeit als sportlicher Leiter des Nachwuchsleistungszentrums verstärkt widmen.
Sind Sie nun gedanklich schon bei der Planung der neuen Saison…
Das machen wir bereits seit Oktober, weil das ein permanenter Prozess ist.
….um damit auch den Präsidenten zu unterstützen?
Das war ein wichtiger Punkt für die Entscheidung im Präsidium. Die Idee, mit mir als Sportdirektor eine Alternative zur Doppelspitze im Trainerstab zu schaffen, entstand schon vor mehreren Monaten. Ich habe schon während meiner Zeit beim Bayerischen Fußball-Verband ein Fernstudium beim IST in Düsseldorf mit dem Schwerpunkt Fußball-Management absolviert, um mich neben meiner damaligen Trainertätigkeit auch in einem anderen Bereich weiterzubilden. Das kommt mir jetzt zugute.
Das Sie nun früher als erwartet nutzen?
Ja, eigentlich wollte ich damit erst einmal meinen Fußball-Horizont erweitern und mir weitere berufliche Optionen schaffen. Wir haben uns gemeinsam dazu entschlossen, die Neustrukturierung bereits jetzt zu vollziehen. Ein wichtiges Argument war nicht nur die aktuelle Planung für den Profibereich, sondern auch die Weiterentwicklung des Unterbaus.
Was wird dann letztendlich Ihre Hauptaufgabe sein?
Viele Entscheidungen die das Alltagsgeschäft betreffen, müssen vorbereitet und dann entsprechend kommuniziert werden. Das gilt insbesondere für den sportlichen Bereich – ob bei den Profis oder im Nachwuchsleistungszentrum. Damit kann sich das Präsidium dann vor allem auf die strategische und wirtschaftliche Weiterentwicklung des Vereins konzentrieren.
Wird Ihnen die tägliche Arbeit mit der Mannschaft auf dem Platz nicht fehlen?
Ich musste mich im Trainingslager erst einmal daran gewöhnen, nicht mehr unmittelbar auf dem Platz zu stehen. Aber natürlich werde ich auch weiterhin ganz nah an der Mannschaft dran sein. Die tägliche Kommunikation mit Manuel Baum und dem Trainerstab ist für beide Seiten wichtig.
Und beim Spiel? Wo werden Sie sitzen?
Ich werde wahrscheinlich auf der Tribüne sitzen und mir die Spiele von dort aus anschauen. Aber konkret haben wir darüber noch nicht gesprochen. Auch das wird sich ergeben.
Vielen Dank für das Gespräch, Claus.