Bereits die allererste Aktion der Partie führte die Rot-Blauen beinahe schon zum Führungstreffer. Nach einer tollen Kombination über mehrere Stationen erlief Benjamin Schwarz auf dem Weg zum Tor einen gut getimten Pass in den freien Raum. Doch ehe er den Ball unter Kontrolle brachte, stoppte ihn ein Nürnberger kurz vor dem Strafraum in größter Not noch mit unfairen Mitteln.

Wenig später erzielte die SpVgg Unterhaching – zu diesem Zeitpunkt bereits verdient – durch Neuzugang Marius Duhnke das 1:0. Nach wunderbarem Querpass von Sturmpartner Janik Haberer musste er das Spielgerät nur noch an Torhüter Raphael Schäfer vorbeischieben (8.).

Die erste Chance für die Gäste, die vom couragierten Beginn der Schromm/Baum-Elf überrascht schienen, hatte dann Alexander Esswein, als er vom Strafraumeck aus links am Gehäuse von Korbinian Müller vorbeischoss.

Als Marius Duhnke für die SpVgg bereits fast das 2:0 auf dem Fuß hatte, schlug der 1. FCN in der 23. Minute eiskalt zu. Daniel Ginczek bestrafte dabei einen Abspielfehler der Hachinger Hintermannschaft im Aufbauspiel. Auch im weiteren Spielverlauf zeigte sich der Gastgeber auf Augenhöhe mit der Stammelf der Franken. Die Vorstädter ließen den Ball in ihren Reihen zirkulieren und waren um Spielkontrolle bemüht, so dass erst einmal keine weiteren Großchancen entstanden.

Kurz vor der Halbzeit gab es dann nochmals Betrieb im Sportpark. Erst setzte Dominik Rohracker eine hohe Hereingabe über den Querbalken (43.) und dann gelang dem Bundesligisten schließlich noch die Führung. Abermals kam Ginczek vor dem Tor von Korbinian Müller an den Ball und schloss gedankenschnell zum 1:2 ab, gleichbedeutend mit dem Halbzeitstand.

Zum zweiten Durchgang kamen die Hachinger in einer Großteils umformierten Elf auf den Rasen. Während der Stadionsprecher noch die Wechsel verkündete, schoss einer der Eingewechselten bereits den umjubelten Ausgleichstreffer. Ein Steilpass aus dem Mittelfeld auf Florian Bichler hebelte die immer noch in Bestbesetzung agierende Hintermannschaft der Clubberer aus. Der Mittelfeldakteur ließ FCN-Schlussmann Raphael Schäfer im Eins-gegen-Eins schließlich keine Chance und verwandelte souverän.

In der 58. Minute ließ Alexander Esswein seine Gegenspieler stehen und schloss aus kürzester Distanz ab, doch Korbinian Müller reagierte mit einem glänzenden Reflex. Sieben Zeigerumdrehungen später lag dann Benjamin Kauffmann mit schmerzverzerrtem Gesicht neben der Trainerbank. Nach einem Zweikampf mit Javier Pinola musste er schließlich aufgrund einer Sprunggelenksverletzung ausgewechselt werden. Eine genaue Diagnose steht noch aus.

Nachdem sowohl die Nürnberger erstmals kräftig durchwechselten und auch Baum und Schromm frische Kräfte in die Partie brachten, kam Fabian Götze im Strafraum nur einen Schritt zu spät, um einen weiteren Treffer zu erzielen.

Kurz darauf stand erneut Fabian Götze im Mittelpunkt des Geschehens. Unter den Augen seines Bruders Mario, der das muntere Spiel von der Haupttribüne aus verfolgte, wurde der offensiv aufspielende Linksverteidiger im Strafraum zu Fall gebracht. FIFA-Schiedsrichter Wolfgang Stark zeigte völlig zu Recht auf den Elfmeterpunkt. Den fälligen Strafstoß lenkte Raphael Schäfer allerdings im Duell mit Andreas Voglsammer (83.) zur Ecke.

Es war schließlich die letzte nennenswerte Aktion dieses Benefizspiels und so zeigte sich das Hachinger Trainergespann nach dem Spiel erfreut: „Wir können mit der gezeigten Leistung absolut zufrieden sein. Da sich aber die Nürnberger noch mitten in der Vorbereitung befinden, darf man das heutige Resultat nicht überbewerten. Wichtiger ist für uns, dass Benjamin Kauffmann bald wieder fit ist. Wir hoffen, dass es nichts Schlimmeres ist.“

Für die Nürnberger geht es nun mit dem Bus direkt weiter ins zweite Trainingslager der Vorbereitung nach Grassau, für die Hachinger beginnt jetzt die heiße Phase vor dem Saisonstart in Regensburg. Die Fahrt für die Fans dorthin sollte sich nach dem schönen Fußball, den die Rot-Blauen heute gezeigt haben, jedenfalls lohnen.

Aufstellungen:

SpVgg Unterhaching:
1. Halbzeit: Müller – Schwarz, Erb, Hofstetter, Hummels – Willsch, Welzmüller, Moll, Rohracker – Haberer, Duhnke

2. Halbzeit: Müller – Götze, Hack, Erb (75. Niebauer), Hingerl – Bichler, Haas, Welzmüller (75. Müller-Wiesen), Kauffmann (65. Dittrich)– Voglsammer, Marinkovic (75. Köpke)

1. FC Nürnberg:
Schäfer – Angha (82. Korczowki), Nilsson (60. Dabanli), Pogatetz, Pinola – Balitsch (60. Stark), Feulner (60. Hlousek) – Mak (82. Ildiz), Gebhart (60. Stepinski), Esswein (60. Drmic) – Ginczek (60. Pekhart)