Déjà-vu gegen Osnabrück
Von Beginn an sah man den Hachingern an, dass sie gegen den Tabellenzweiten für eine Überraschung sorgen wollten. Kaum hatte ein Osnabrücker den Ball am Fuß, war bereits mindestens ein rot-blauer Gegenspieler zur stelle, um für ordentlich Druck zu sorgen. So kam nach nur sechs Minuten plötzlich auch Tobias Schweinsteiger wenige Meter vor dem Strafraum an den Ball, aber im letzten Moment konnte ein Abwehrspieler der Gäste den Schuss des 30-Jährigen noch unterbinden.
Danach jedoch kam die Drangphase des VfL. Gaetano Manno setzte in der 12. Minute seinen Mitspieler Marcus Piossek mit einem langen Ball so in Szene, dass er alleine auf das Gehäuse der Vorstädter zulaufen konnte. Torhüter Korbinian Müller verkürzte aber mit einem überragenden Stellungsspiel den Winkel und hielt glänzend im Eins-gegen-Eins. Es blieb also beim 0:0, doch nur drei Zeigerumdrehungen später bekam Piossek erneut die Möglichkeit zum Führungstreffer und diesmal nutzte er sie eiskalt: Dániel Nagy legte Piossek an der Strafraumgrenze auf und von dort aus beförderte dieser das Spielgerät mit einem strammen Schuss ins Tor. Müller war hierbei zwischen den Pfosten machtlos, zumal ihm die Sicht noch durch zwei seiner Vordermänner verstellt war.
Nach dem Gegentor wirkte die junge Mannschaft etwas verunsichert, was die Lila-Weißen knallhart ausnutzen, indem sie wenig später zum 0:2 nachlegten. Simon Zoller schob das runde Leder nach einem Steilpass an Hachings Schlussmann vorbei in die Maschen. Und das Déjà-vu hielt weiter an, denn nach den zwei Treffern des VfL, dauerte es nur ein paar Minuten, bis die Hausherren wieder mutig nach vorne spielten und nun – wie schon nach dem Rückstand am Dienstag – sogar das Spielgeschehen kontrollierten.
Noch vor dem Seitenwechsel hatte die SpVgg zwei Möglichkeiten auf den Anschlusstreffer, die größte Chance hatte dabei Markus Schwabl. Marius Willsch flankte von der linken Seite scharf vors Tor auf Schweinsteiger. Der aber ließ den Ball absichtlich durch seine Füße hindurch, so dass Schwabl drei Meter vor dem Tor vollkommen frei die Kugel ins Tor schießen hätte können. Allerdings traf der 22-Jährige den Ball wohl nicht richtig, denn er schoss ihn am Gehäuse vorbei (38.). Kurz darauf war es dann Stephan Thee, der im Fünfmeterraum zum Schuss kam, Marcus Rickert im Tor des VfL parierte jedoch (45.).
Im zweiten Durchgang machten die Jungs von Claus Schromm und Manuel Baum da weiter, wo sie vor dem Pausenpfiff aufgehört hatten. Erneut spielten sie mutig nach vorne. Für Kauffmann und Moll waren nun Voglsammer und Drum auf dem Platz. Von Osnabrück war jetzt in der Offensive kaum noch etwas zu sehen. Stattdessen waren die Vorstädter präsenter: Erst probierte es Stephan Thee aus der Distanz mit einem Schuss, der am Tor vorbeiging (48.), dann verpassten Schwabl und Hofstetter einen Yilmaz-Freistoß nur knapp (62.). Das Tor der Gäste war wie vernagelt, als es Maximilian Welzmüller mit einem überraschenden Distanzschuss versuchte – Rickert klärte nur mit größter Mühe zum Eckball. Mit zwei Schüssen von der Strafraumgrenze versuchte es dann auch Yasin Yilmaz (78., 80.), doch es sollte einfach nicht klappen, so dass es letztendlich auch nach 90 Minuten beim 0:2 blieb.
Wenn man bedenkt, dass die Osnabrücker als Aufstiegsfavorit und Tabellenzweiter in den Sportpark angereist sind, dann war die Leistung der Hachinger an diesem Samstag durchaus beachtlich. Eine kurze, unsortierte Phase brachte das junge Team allerdings mit zwei Gegentreffern aus dem Konzept. Nach vier Niederlagen in Folge können die Rot-Blauen auf ihrer Leistung aufbauen und vielleicht platz ja der Knoten am nächsten Wochenende, wenn es zu Arminia Bielefeld, dem Vierten der 3. Liga, geht.