Roland Sternisko im Interview
SpVgg: Servus Roland, nach deinem Kreuzbandriss im Januar 2012 war in der Winterpause bereits die Rede davon, dass du zu Beginn des neuen Jahres wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kannst – warum hat es mit der Rückkehr dennoch nicht geklappt?
Roland Sternisko: Das war sehr ärgerlich, ich war auf einem guten Weg, habe mich gut gefühlt und der Einstieg ins Mannschaftstraining war abzusehen. Bei der Kernspinkontrolle wurde dann leider ein Knorpelteil entdeckt, das sich gegenüber der Erstverletzung abgelöst hat und so musste man erneut operieren und das Teil entfernen.
SpVgg: Wie weit ist denn der Heilungsprozess inzwischen schon wieder fortgeschritten? Kannst du bereits abschätzen, wann du planmäßig wieder ins Training mit den Mannschaftskollegen einsteigen kannst?
Roland Sternisko: Ich bin jetzt soweit, dass ich das Knie wieder voll belasten darf. Sobald ich nächste Woche die Gehstützen weglassen darf, kann ich zum Radfahren zusätzlich noch mit Kraft und Muskelaufbautraining beginnen. Ich denke der Einstieg in die Vorbereitung der kommenden Saison ist realistisch.
SpVgg: Der Kreuzbandriss war sicher schon ein Schock für dich und nun ein erneuter Rückschlag, wie geht man mit solch einer Situation um, wie verarbeitet man diesen langen Ausfall?
Roland Sternisko: Es ist für einen Sportler das Schlimmste, wenn er das, was er am Liebsten macht, für eine ganze Weile nicht ausführen kann. Ich tue natürlich alles dafür, so schnell wie möglich wieder kicken zu können. Die Zeit mit den Jungs geht mir schon ab. Nichtsdestotrotz gibt es ja auch noch ein Leben neben dem Fußball und hier haben mich meine Familie, Freundin und Freunde super unterstützt.
SpVgg: Wie sieht denn dein Wochenablauf derzeit aus?
Roland Sternisko: Das kann man doch als relativ monoton beschreiben. Ich bin täglich in physiotherapeutischer Behandlung, absolviere dort immer eine Radeinheit, hinzu kommen die wöchentlichen Arztbesuche. Sobald ich die Gehstützen weglassen darf, kann ich das Reha-Training zum gezielten Muskelaufbau bei Consports beginnen. Das alles füllt den Tag doch immer ziemlich aus.
SpVgg: Bist du trotz deiner Verletzung mit der Mannschaft in Kontakt?
Roland Sternisko: Ich versuche, so oft es mir möglich ist, beim Training vorbeizuschauen. Zu den Videoanalysen bin ich meistens im Sportpark, damit man vom Kopf her dabei bleibt, das ist mir sehr wichtig. Die Heimspiele verpasse ich natürlich nicht und unabhängig davon, habe ich noch mit vielen Mannschaftskameraden in der Freizeit Kontakt.
SpVgg: Jetzt hat man von der Tribüne aus eine gute Sicht auf das Spielfeld und kann das Geschehen auf dem Platz oft besser analysieren, wie wenn man direkt am Spiel beteiligt ist. Wie beurteilst du die Leistung deiner Mannschaftskollegen bzw. woran liegt es, dass derzeit kein Sieg mehr eingefahren wird?
Roland Sternisko: Die Mannschaft und der gesamte Trainerstab haben bisher Riesiges geleistet. Wir können mit der Vorrunde absolut zufrieden sein. Auch wenn wir derzeit eine kleine Durststrecke in Kauf nehmen müssen. Man darf auch nicht vergessen, dass andere Teams genauso guten Fußball spielen können. Ich bin zuversichtlich, dass wir am Wochenende den nächsten Dreier einfahren werden. Wir analysieren die Spiele immer sehr genau und können dadurch unsere Fehler erkennen und zum nächsten Spiel meistens bereits abstellen.
SpVgg: Du warst ja auch bereits in der vergangen Saison ein wichtiger Bestandteil des Teams – wie würdest du die Weiterentwicklung gegenüber der vergangenen Spielzeit beschreiben? Wo gibt es Unterschiede?
Roland Sternisko: Wir haben unsere Art zu spielen und vor allem zu verteidigen im Vergleich zum letzten Jahr weiterentwickelt. Wir haben die Einführung des Konzeptes letztes Jahr bereits begonnen und dieses Jahr fortgeführt. Daher bestehen Parallelen zur vergangenen Saison. Man merkt hier die Handschrift des Trainerteams und den eingeschlagenen Weg des Vereins deutlich. Die Trainer geben uns verschiedene Lösungsmöglichkeiten an die Hand, lassen uns aber auch die Freiheit, inwiefern wir im Spiel darauf zurückgreifen. Letztendlich sehe ich den Unterschied zur letzten Saison in der Präzisierung unserer Spielweise und der Durchführung der Abwehrarbeit, die stets das komplette Team fordert.
SpVgg: Jetzt stehen für die Jungs mit dem VfL Osnabrück und Alemannia Aachen zwei schwere Heimspiele im Sportpark auf dem Plan. Was denkst du, erwartet die Fans in diesen Begegnungen und was stimmt dich optimistisch, dass sich deine Mannschaftskollegen besser schlagen als in den ersten drei Partien des Jahres.
Roland Sternisko: Wie bereits gesagt, gehe ich von einer erfolgreichen Rückrunde aus. Eine kleine Durststrecke muss man einem jungen Team, wie wir es ja durchaus sind, zugestehen. Wir werden mit unserer Spielweise auch wieder in die Erfolgsspur zurückkehren. Die kommenden Gegner sind natürlich sehr interessant, wir können hier von spannenden und packenden Spielen, wie wir sie ja im Sportpark schon so oft gesehen haben, ausgehen.
SpVgg: Wo glaubst du, geht die Reise für die Mannschaft bis zum Ende der Saison noch hin?
Roland Sternisko: Hier sind die zwei kommenden Spiele gegen Osnabrück und Bielefeld richtungsweisend. Wir haben unser am Anfang der Saison gestecktes Ziel, den Klassenerhalt noch nicht sicher erreicht, sind hier aber auf dem besten Weg. Unabhängig davon wollen wir natürlich jedes Spiel gewinnen und so lange wie möglich an der Spitzengruppe dran bleiben und am Ende sehen was dabei herumkommt.
SpVgg: Roland, vielen Dank für das Interview, beste Genesung und wir freuen uns auf deine Rückkehr!