Wiesbaden gewinnt die Winterspiele
Lange war nicht einmal klar, ob diese Partie überhaupt ausgetragen werden kann, da am Vormittag heftige Schneefälle einsetzten. Das Schiedsrichtergespann kündigte sich für 15 Uhr zu einer Platzbegehung an, nach dieser war klar: Es wird gespielt! So versammelten sich einige Helfer um den Rasen vom Schnee zu befreien, die Stehplatzbereiche mussten dennoch geschlossen bleiben. Claus Schromm und Manuel Baum veränderten das Team vor allem in der Defensive. Jonas Hummels und Kevin Hingerl rutschten für Maximilian Drum und Luka Odak in die Startaufstellung. Maximilian Welzmüller musste kurzfristig absagen, da er sich nach einem Magen-Darm Infekt nicht wieder fit genug fühlte. Für ihn durfte Quirin Moll im zentralen Mittelfeld in der Startelf auflaufen.
Die Partie hätte für die Rot-Blauen nicht schlechter beginnen können, es dauert gerade einmal acht Minuten ehe die Gäste in Führung gingen. Vunguidica setzte sich über die rechte Außenbahn gegen seine Gegenspieler durch und brachte den Ball flach in den Fünfmeterraum, Robert Müller stand dort goldrichtig und grätschte den Ball aus drei Metern ins Tor.
Nur wenige Momente später legten die Gäste nach, Janjic steuerte aus der zentrale auf den Hachinger-Kasten zu und ließ Hachings Schlussmann Müller mit einem flachen Schuss ins lange Eck keine Chance. Der SV Wehen-Wiesbaden kam vor allem in der Anfangsphase wesentlich besser mit den Witterungsverhältnissen zurecht, die Rot-Blauen Angriffe wirkten hingegen oftmals zu umständlich. Nach einer knappen Viertelstunde waren die Vorstädter dann erste Mal offensiv aktiv. Schweinsteiger verpasste in der Mitte eine flache Rohracker-Hereingabe nur knapp. Anschließend verflachte die Partie mehr und mehr, auch die Gäste zogen sich nun weiter zurück. Das junge Team von Claus Schromm und Manuel Baum probierte es auffällig oft mit langen Bällen, leider ohne Erfolg. Der nächste Aufreger lies bis zur 45. Minute auf sich warten. Schweinsteiger wurde im Wiesbadener-Strafraum zu Fall gebracht, Schiedsrichter Jablonski entschied auf Schwalbe und zeigte Schweinsteiger die gelbe Karte – eine zumindest umstrittene Entscheidung.
Im zweiten Durchgang reagierte das Trainer-Duo, es kam Andreas Voglsammer für Dominik Rohracker. Und der war auch gleich in Aktion, keine 120 Sekunden nach seiner Einwechslung wurde der Angreifer elegant mit der Hacke von Kauffmann in Szene gesetzt, Gurski konnte seinen Schuss aus relativ spitzem Winkel allerdings parieren. Im Gegenzug hatten die Gäste die große Chance auf die Entscheidung. Zieba wurde im Strafraum schön freigespielt und zog aus neun Metern ab, der Ball ging nur haarscharf am langen Pfosten vorbei. In der 57. Minuten dann die nächste Möglichkeit für die Spielvereinigung, die sich im zweiten Durchgang wesentlich besser präsentierte. Nach einer flachen Hereingabe von Kauffmann konnte ein Abwehrspieler den Ball im letzten Moment vor dem einschussbereiten Schweinsteiger klären.
Kurz darauf durften die anwesenden 800 Zuschauer eine überragende Parade von Müller bestaunen. Janjic stand plötzlich allein vor dem Tor und wollte die Kugel einschieben, allerdings hat er da die Rechnung ohne Korbinian Müller gemacht. Der Keeper hechtete weltklasse ins untere Eck und machte diese Großchance zunichte. Die letzte Möglichkeit dieser Partie vergab auf der anderen Seite Thee. Der Mittelfeldspieler kam nach einem missglückten Klärungsversuch rund zehn Meter vor dem Kasten zum Schuss, allerdings konnte Gurski im nachfassen parieren.
Team-Chef Manuel Baum zeigte sich nach der Partie sichtlich verärgert: „Die Partie hätte nie angepfiffen werden dürfen, für mich waren das irreguläre Bedingungen und das hätte ich auch bei einem Sieg unserer Mannschaft so empfunden. Ich kann es in keinster Weise nachvollziehen, dass der Schiedsrichter das Spiel angepfiffen hat. Aber das soll keine Ausrede sein, weil die Tore, die wir gekriegt haben, sind nicht auf die Schneeverhältnisse zurückzuführen.“ Sein Trainer-Kollege Peter Vollmann stimmte Baum zu: „Dieses Zufallsprinzip darf beim Fußball einfach nicht sein, ich bin da der Meinung meines Kollegen.“
Für die Hachinger steht schon am kommenden Samstag das nächste Heimspiel an, dann ist der Tabellenzweite VfL Osnabrück zu Gast – bei hoffentlich besseren Bedingungen.