Und dass bei solch einem Spiel um die Tabellenführung einiges geboten ist, zeigte auch das vergangene Wochenende. Mit 2:0 lagen die Rot-Blauen zur Halbzeit schon vorne, doch Borussia Dortmund II drehte die Partie binnen 29 Minuten im zweiten Durchgang komplett, so dass es in der 74. Minute nach der zweiten Heimniederlage der Saison aussah. „Viele Spieler haben einfach einen Schritt weniger gemacht“, analysierte Chef-Trainer Claus Schromm, diese Wende der Partie. „Nach dem 2:3 sind wir aber wieder aufgewacht“, so Dominik Rohracker. Dies machte sich schließlich in den zwei Treffern zum 4:3 bemerkbar.

„Wir konnten aus den sieben Siegen in zehn Spieltagen sicher viel Positives zählen, doch es liegt wohl in der Mentalität der Deutschen, dass wir gerade in der Analyse des Dortmund-Spiels unser Augenmerk auf das Negative gerichtet haben“, erklärt Schromm. Es ist also davon auszugehen, dass die junge Mannschaft auch aus dem vergangenen Wochenende wieder viel Erfahrung für die kommenden Aufgaben ziehen kann. „Ältere, erfahrenere Spieler hätten am Samstag eben noch 15 bis 20 Minuten weiter Druck gemacht, bis der Sack zu gewesen wäre“, so der Chef-Trainer, doch der Vorteil einer jungen Mannschaft sei es, dass sie nochmal etwas drauflegen könne. Ebenso kann Schromm sich darüber freuen, dass „die auch Mentalität in unserer jungen Mannschaft stimmt, um so eine Partie dann nochmals umzubiegen.“ Die mentale Stärke wird auch in Saarbrücken von Vorteil sein, denn Schromm weiß: „Die Saarbrücker sind wieder ein Stück älter und erfahrener als Dortmund II.“

Die Spielweise der Gastgeber sieht er als „konträr zu unserer Art Fußball zu spielen“. Eine weitere Tatsache, die den Rot-Blauen in die Karten spielt, denn „das bietet uns Möglichkeiten für den Spielaufbau“, sagt Schromm. Die Gefahr bei den Saarbrückern liegt allerdings in den Standards und darin, dass „Saarbrücken natürlich die schlechte Heim-Bilanz korrigieren will“. Das Team aus Landeshauptstadt des Saarlands bildet in der Heimtabelle das Schlusslicht mit nur einem Sieg und einem Unentschieden aus fünf Partien. Damit trifft die heimschwächste Elf auf die auswärtsstärkste Mannschaft der Dritten Liga, doch im Fußball ist bekanntlich alles möglich – man muss nur das vergangene Wochenende abermals Revue passieren lassen.

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