Für Augenthaler zählen einzig und allein drei Punkte
Bei der SpVgg Unterhaching war nach dem 0:3 am Mittwochabend bei Wehen Wiesbaden natürlich die Enttäuschung groß. Nach einer Runde Schlaf und der sofortigen Aufarbeitung der 90 Minuten, richtet sich aber der Blick gleich nach vorn. Und Klaus Augenthalers Ansage ist vor der Partie gegen den VfR Aalen (05.02., 14 Uhr), die zum großen Wiedersehen mit drei Ex-Hachingern wird, kurz, prägnant und glasklar. „Ich will keine Schönspielerei, keine 75 Prozent Ballbesitz, sondern ich erwarte einzig und allein drei Punkte am Samstag und 100-prozentigen Einsatz – von jedem. Es ist ein Spiel gegen den Abstieg und unter Druck. Das haben wir uns selbst zuzuschreiben“, sagt der Trainer.
Auch Rechtsverteidiger Thorsten Schulz hat wie der Coach genug davon, relativ einfach Zähler abzugeben. „Wir sind in Wiesbaden ein netter Spielpartner gewesen, mehr nicht. Wir waren zu harmlos und hinten zu nachlässig und sorglos. Wir haben gut mitgespielt, waren aber nicht unbequem für den Gegner, nicht der Gegner, vor dem man Angst hat. Wir brauchen mehr Leidenschaft, mehr Kampf, mehr Willen – müssen alle gemeinsam mehr rausholen“, sagt der 26-Jährige, der nicht nur bei Anhängern der Rot-Blauen beliebt ist, sondern dem in punkto Bereitschaft sicher nie etwas vorzuwerfen ist. Für Schulz wird die kommende Partie einmal das Treffen mit den ehemaligen Mitspielern Robert Lechleiter und Anton Fink und zudem mit dem Trainer, der ihn bei der SpVgg zur Stammkraft gemacht hat.
Ralph Hasenhüttl, der seit Anfang Januar die sportliche Verantwortung beim VfR übernommen hat und von Oktober 2007 bis Februar 2010 die Rot-Blauen trainiert hatte, möchte mit den Schwaben den Klassenerhalt schaffen und kehrt nun erstmals seit seiner Beurlaubung als Coach in den Generali Sportpark zurück. „Ganz Unterhaching hatte relativ viel Freude an ihm, er hat gute Arbeit geleistet. Er hat noch viele Sympathien hier“, sagt Schulz über seinen Ex-Trainer. „Man hat sich gegenseitig respektiert und ist menschlich miteinander umgegangen. Dennoch werden wir ihm nichts schenken.“
Angesichts der Situation wäre für die SpVgg ein Sieg von eminenter Wichtigkeit, die Abstiegszone würde sonst in bedrohliche Nähe kommen. Klaus Augenthaler wird daher wohl das Durchschnittsalter seiner Startelf erhöhen. „Ich werde sicher Veränderungen vornehmen“, sagt der 53-Jährige, „und bei solch einem Sechs-Punkte-Spiel ist etwas mehr Erfahrung gut.“ Das dürfte bedeuten, dass Kapitän Torben Hoffmann in die Defensivzentrale rückt und womöglich auch Roman Tyce oder Michael Stegmayer anfangen. Der Trainer hatte in Wiesbaden „nicht gerade den Tag der Jungen“ gesehen, aber auch gesagt, man könne dies positiv gedacht als wichtige Erfahrungswerte einordnen.
Zudem scheint ein Einsatz von Robert Zillner sich anzubahnen. Nach seiner Erkrankung hat der 25-Jährige am Donnerstag wieder trainiert und so hat Augenthaler berechtigte Hoffnung, dass einer seiner stärksten Akteure wieder mitwirken kann. „Ich gehe davon aus, dass kein Rückschlag kommt und er beginnen kann“, sagt er. Infrage steht indes Stürmer Mijo Tunjic, den erneut Probleme mit der Achillessehne plagen. Außerdem fehlen beim Unterfangen, den dritten Heimsieg der Saison einzufahren, weiterhin Sebastian Mitterhuber, Daniel Minorelli und Ersatzkeeper Stefan Riederer. Am 24. September 2010 hatte Haching zuletzt im eigenen Stadion dreifach gepunktet. Es wird jetzt höchste Zeit, wieder einmal zu gewinnen.