Pfingsten-Reddig besiegt Haching vom Punkt
Hachings Trainer-Duo Claus Schromm und Manuel Baum musste die gegen Tabellenführer Karlsruhe siegreiche Startformation gezwungenermaßen umbauen. Die beiden gelb-gesperrten Yasin Yilmaz und Maximilian Drum wurden von Quirin Moll und dem wiedergenesenen Markus Schwabl ersetzt. Zudem kehrten Stephan Thee und Tobias Schweinsteiger in die erste Elf zurück. Sowohl Janik Haberer als auch Lucas Hufnagel standen nicht im Kader, da sie für das wichtige A-Jugendspiel gegen die TSG Hoffenheim, in dem es um den Bundesliga-Klassenerhalt geht, am Sonntag geschont wurden.
Die Partie begann verhalten, denn beide Teams waren zu Beginn um Ballbesitz im Mittelfeld bemüht, so dass es zu keinen Torchancen kam. Erst nach acht Minuten zeigte sich Erfurt zum ersten Mal in Person von Mijo Tunjic in der Offensive. Smail Morabit setze den Ex-Hachinger mit einem flachen Pass von der linken Seite vor dem Tor in Szene. Tunjic drehte sich um seinen Gegenspieler herum und schloss dann allein vor SpVgg-Keeper Korbinian Müller ab, der den Schuss allerdings in hervorragender Manier parierte.
Im direkten Gegenzug probierten es auch die Rot-Blauen erstmals mit einem Torabschluss. Marius Willschs Distanzschuss stellte jedoch kein Problem für RWE-Ersatztorwart Philipp Klewin dar (10.). Wenig später dann erneut die Hausherren: Nils Pfingsten-Reddig brachte einen Freistoß direkt aufs Hachinger Gehäuse und erneut war Müller auf der Linie trotz Sichtbehinderung durch die Vordermänner erfolgreich.
Danach machte sich Tristesse im Spiel breit, denn durch einige Ballverluste auf beiden Seiten kamen kaum noch zwingende Offensivaktionen zu Stande. Außerdem ließen viele harmlosere Fouls keinen ordentlichen Spielfluss mehr zu.
So dauerte es bis kurz vor dem Halbzeitpfiff bis nochmals Torgefahr aufkam. Stephan Thee versuchte es bei einem Freistoß aus 20 Metern direkt, aber Klewin fing das Spielgerät sicher (38.)
Der zweite Durchgang begann, wie der erste endete – ohne nennenswerte Aktionen, denn wiederum neutralisierten sich die Kontrahenten. Zwischenzeitlich übernahmen dann die Erfurter mehr Spielanteile, konnten aber nichts Verwertbares daraus machen. Mijo Tunjic verpasste nach Vorarbeit von Aykut Öztürk das Gehäuse und kurz darauf verzog der Türke selbst beim Abschluss nur knapp (59.).
Dann ereignete sich die spielentscheidende Szene: Der eingewechselte Dominick Drexler legte auf den aktiven Öztürk, der im Zweikampf gegen Kevin Hingerl dessen Laufweg kreuzte und plötzlich im Strafraum zu Boden ging. Schiedsrichter Marcel Göpferich zeigte auf den Punkt und selbst dem Gefoulten huschte dabei ein schelmisches Lächeln über das Gesicht. Da Hingerl seinem Gegenspieler jedoch unglücklich in die Hacken geraten war, war die Entscheidung des Unparteiischen vertretbar. Den Elfmeter verwandelte schließlich Nils Pfingsten-Reddig eiskalt im linken Eck. Müller war zwar in die richtige Richtung unterwegs, doch war der Strafstoß zu platziert und stramm geschossen.
Nach dem Führungstreffer der Thüringer wechselten Claus Schromm und Manuel Baum zuerst Tobias Schweinsteiger (73.) und schließlich Dominik Rohracker (80.) aus. Für sie kamen Michael Marinkovic und Florian Bichler, die beide ihr Drittligadebüt für Haching gaben. Doch auch mit frischem Wind gelang es den Gäste nicht mehr den Ausgleich zu erzielen. Jonas Hummels, der in der Schlussphase noch im Angriff agierte, war mit einem Schuss aus rund 16 Metern zwar noch knapp dran, aber der RWE-Torhüter faustete das runde Leder weg.
Die bis dato abstiegsbedrohten Erfurter verschaffen sich mit dem Sieg wieder Luft im Tabellenkeller. Haching hingegen bleibt weiterhin auf dem siebten Tabellenplatz und empfängt am kommenden Samstag um 14 Uhr die Stuttgarter Kickers im Sportpark Unterhaching.